Fahrradklima-Test 2020: Ergebnisse in der Region

Während sich immer mehr Radfahrende an der ADFC-Befragung beteiligen, stagnieren die Bewertungen auf einem niedrigen Niveau (Durchschnittsnote deutschlandweit 3,9). Auch in Ulm und Neu-Ulm gibt es kaum Veränderungen. Besonders im Bereich der gefühlten Sicherheit herrscht erheblicher Nachholbedarf.

Wie fahrradfreundlich ist Ihre Stadt? Diese Frage stellte der ADFC im Herbst 2020 beim neunten bundesweiten Fahrradklima-Test allen Radfahrenden. Mit Hilfe von 27 Fragen in sechs Kategorien konnte die Fahrradfreundlichkeit unserer Heimatstädte bewertet werden, inklusive Kommentaren zur Situation des Radverkehrs vor Ort. Insgesamt haben sich an der Umfrage 230.000 Radlerinnen und Radler beteiligt und so 1.024 Städte in die Wertung gebracht - eine Rekordbeteiligung und erhebliche Steigerung gegenüber 2018.

Auffällig ist, dass sich die Teilnahmezahlen in Ulm und Neu-Ulm gegenüber dem letzten Fahrradklima-Test mehr als verdoppelt haben: in Ulm von 317 auf 778 und in Neu-Ulm von 86 auf 168. Dies zeigt, dass sich immer mehr Menschen mit dem Thema Radfahren und einer entsprechenden, sicheren Radinfrastruktur auseinandersetzen. 

Bei den Bewertungen für Ulm und Neu-Ulm gab es im Vergleich zu 2018 kaum Änderungen. Ulm verbesserte sich bei den Städten über 100.000 EW mit der Gesamtnote 3,88 um zwei Plätze auf Platz 10 (von 41). Neu-Ulm rutschte mit der Gesamtnote 3,9 seit 2018 leicht ab und liegt nun auf Platz 45 der 110 Städte über 50.000 EW (2018: 35 von 106). In beiden Städten schnitten die geöffneten Einbahnstraßen in Gegenrichtung, die Erreichbarkeit des Stadtzentrums und die Wegweisung am besten ab. Bemängelt wurden die Kontrolle von Falschparkern auf Radwegen, die Führung an Baustellen und die Ampelschaltungen für Radfahrer, ebenso fehlende öffentliche Leihräder. 

Neu in der Wertung sind - auch dank des Einsatzes einzelner ADFCler vor Ort - Senden, Vöhringen und Langenau. Während Senden (232 von 415 Städten in der Klasse) und Vöhringen (292 von 418 Städten der Klasse) im hinteren Mittelfeld landen, findet sich Langenau auf Platz 121 von 418 Orten unter 20.000 EW wieder. Positiv wurde hier hervorgehoben, dass Jung und Alt Radfahren, die Erreichbarkeit des Stadtzentrums, geöffnete Einbahnstraßen und die Wegweisung. 

In allen vertretenen Städten der Region wurde das Sicherheitsgefühl beim Radfahren nur mit 4,1 bewertet, in Vöhringen sogar mit 4,5. Nur in Langenau fühlen sich die Radfahrenden etwas sicherer (3,9). 

„Die zahlreichen freien Kommentare sind sehr hilfreich. Sie zeigen auf, wo es noch hakt. Insbesondere wurde bemängelt, dass Radwege und Schutzstreifen noch oft im Nichts enden, dass an Schutzstreifen zu eng überholt wird und z.B. in der Fahrradstraße in der Wörthstraße noch zu viele PKWs unterwegs sind. Und dass Fahrradabstellplätze fehlen. Es gibt noch viel zu tun, damit Ulm fahrradfreundlicher wird,“ so Katrin Voß-Lubert, Vorsitzende vom ADFC KV Ulm/Alb-Donau. „Der Test zeigt, dass die Bemühungen der Stadt Neu-Ulm bei weitem noch nicht ausreichen. Bei der Führung an Baustellen erhielt die Stadt eine glatte fünf. Erneut wurde auch die Situation am Allgäuer Ring bemängelt. Es wäre schön wenn in zwei Jahren deutliche Vorschritte sichtbar wären.“ kommentiert Ewald Ottman vom ADFC KV Neu-Ulm die Ergebnisse.

Alle Ergebnisse des Fahrradklima-Tests 2020

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