Showdown in der Ulmer Radverkehrspolitik: Unter dem Eindruck des Einwohnerantrags von 2019 und der von uns geforderten Einrichtung von Popup-Bikelanes in Ulm hat die Stadt nun Pläne vorgelegt, in der Münchner Straße dauerhaft je einen Fahrstreifen in beide Richtungen für den Radverkehr umzuwidmen. Bisher müssen Radler, die von Ulm über die Gänstorbrücke Richtung Neu-Ulm wollen, mühsame Umwege z.B. über die Zeughausgasse und Gideon-Bacher Straße fahren. In der Sitzung des zuständigen Fachbereichsausschusses am 24.11.2020 wurde dieser Vorschlag höchst kontrovers diskutiert. Am Ende wurde mit 6 Ja-, 3 Nein-Stimmen und 2 Enthaltungen entschieden, die Planungen fortzuführen. Die endgültige Entscheidung über das Einrichten der Radfahrspuren soll im Sommer 2021 erfolgen.
Trotz der Aussage aller Fraktionen, mehr für den Radverkehr tun zu wollen, zeigt sich hier deutlich, dass viele einen Rückzieher machen, wenn es an die konkrete Umsetzung geht. Radverkehr ja, aber bitte nicht auf Kosten der Autofahrer. Für die vom Fachbereichsausschuss Stadtentwicklung, Bau und Umwelt einstimmig beschlossene Erhöhung des Radverkehrsanteils auf 25% im Jahr 2025 benötigen wir aber eine schnelle und sichere Fahrrad-Infrastruktur und eine Abkehr von der jahrzehntelangen autofixierten Denkweise. Die meisten "einfachen" Maßnahmen, die keinem weh tun, sind in Ulm inzwischen umgesetzt. Nun geht's ans Eingemachte...